Chronik des KSV 1890 Oggersheim e.V.

Es war im Jahre 1890, als sich ein paar Männer zusammenfanden, um den
1. Athletenklub Oggersheim
ins Leben zu rufen. Die Gründer, die sich im Oggersheimer Gasthaus „Zur Sonne“ trafen waren:
Georg BUCHERT,
Jakob BUCHERT,
Heinrich KEßLER,
Jakob HUBER,
Jean SCHMITT,
Peter SCHMITT,
Ludwig KRANZ,
Peter KÄß,
Hans HOFFMANN und
Rudolf WEBER.
Bei der Gründungsversammlung wurden Jakob BUCHERT zum 1. Vorsitzenden, Rudolf WEBER zum Schriftführer und Georg BUCHERT zum Übungsleiter gewählt.
Die ersten Übungsstunden wurden ebenfalls im Gasthaus „Zur Sonne“ abgehalten.

Innerhalb des Deutschen Athletenverbandes machten sich die Oggersheimer Athleten bei Gau-, Kreis- und Deutschen Meisterschaften und nationalen Wettbewerben schnell durch ihre herausragenden Leistungen und großen Erfolge bekannt.
Die Aufzeichnungen besagen, dass zur damaligen Zeit Georg BUCHERT der Stärkste war. Er erkämpfte sich 1893 in Wiesbaden den „Goldenen Gürtel“, heute vergleichbar mit einer Deutschen Meisterschaft.
Aber auch sein Bruder Jakob BUCHERT sowie Heinrich KEßLER und Jean SCHMITT waren in Wiesbaden erfolgreich.
Sie traten in einer Sportbekleidung an und auf, die man heute sicherlich nicht mehr tragen würde: Schwarzes Trikot mit weißen, bis über das Knie reichende Hosen. Dazu gehörte natürlich ein mächtiger und schwungvoller Oberlippenbart.

Um die Jahrtausendwende 1900 bis in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg konnte der Athletennachwuchs die Erfolge seiner alten Lehrmeister fortsetzen.
Namen wie Fritz GIMMY, Jakob JÜNGER, Heinrich HERRLE, Christoph SCHÄFER, Adam SEITZ, Georg WEINIG, Emil STUBENRAUCH, Emil HÖRAUF, Valentin HOFFMANN, Hermann SCHWIND, Emil LIPPERT, Johann OTT, Anton GÖBEL, Alois FRÖHLICH, Franz ADAM, Jakob RUPP, Adam MÜLLER und Philipp BANGERT waren damals weit über die Region hinaus bekannt.

Im Jahre 1902 wurde der

Süddeutsche Pfälzer Athletenverband
gegründet. An der Gründungsversammlung nahmen die Oggersheimer Athleten GIMMY, JÜNGER, SCHÄFER, SEITZ, ADAM sowie Jean und Fritz BÖHM teil.

Ebenfalls im Jahre 1902 gründete man den Freien Athletenklub Oggersheim.

1905 fanden im Schulhof der Oggersheimer Schule die ersten Süddeutschen Meisterschaften im Ringen statt.
Die Oggersheimer Ringer stellten hierbei die meisten Sieger.

Nach diesem Erfolg wuchs das Interesse der Oggersheimer Bevölkerung am Kraftsport und neben dem Gewichtheben und Ringen kam noch eine Rundgewichtsriege hinzu.
Die Leitung dieser Abteilung hatte Jakob JÜNGER.

Bis zum Jahre 1910 blühte der Verein immer mehr auf. Er wurde in ganz Deutschland als die „Hochburg der Schwerathletik“ bekannt.
Dieser Ruf war nicht zuletzt dem idealistischen Einsatz des Hermann SCHWIND zu verdanken.

In den Jahren nach 1910 entpuppten sich die Gebrüder EISELSTEIN, Jakob RUPP und Adam MÜLLER als weitere Sportgrößen, die bei den damaligen Gau-, Kreis- und Deutschen Meisterschaften jeweils als Sieger hervorgingen.

Überhaupt waren bis Kriegsbeginn 1914 die Oggersheimer Athleten in vielen Siegerbüchern zu lesen.
Jedoch der Ausbruch des ersten Weltkrieges brachte das Sportgeschehen zum erliegen.

Erst 1917 traf man sich wieder in Mainz zu einem nationalen Wettstreit, aus dem die Oggersheimer Stefan GLÄSER, Adam MÜLLER und Jakob RUPP als Sieger hervorgingen.
1919 wurden in München erstmals wieder Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Der Verein entsandte die Sportler Karl EISELSTEIN, Hermann SCHWIND, Jakob RUPP und Philipp BANGERT.
EISELSTEIN wurde 3. Deutscher Meister. Aber auch die anderen Sportler plazierten sich gut.

Eine rege Vereinstätigkeit setzte nun wieder ein. Die beiden Oggersheimer Kraftsportvereine schlossen sich 1919 zusammen und gaben sich fortan den Namen

Vereinigter Athletenclub Oggersheim

Die Oggersheimer Privatbrauerei „Mayer-Bräu“ stellte auf ihrem Gelände eine Halle als Trainingsstätte für die Sportler zur Verfügung, die noch heute durch den Verein genutzt wird.

Das 30jährige Jubiläum wurde 1920 unter dem Vorsitzenden Emil LIPPERT auf der Rennbahn an der Mannheimer Straße mit einem sportlichen Wettstreit abgehalten.
Wiederum holten sich die Oggersheimer die meisten Siege.

Die Nachwuchsringer und –gewichtheber Valentin APPEL, Arthur EID und die Gebrüder FAHRNBACH traten hervor. Karl FAHRNBACH wurde durch seine Siege bei nationalen Meisterschaften und sog. „Kampfspielen“ überall bekannt.
Der Jugendringer Arthur EID wurde 1921 Vize-Bundesmeister.
Der Ringer Jakob FAHRNBACH krönte seine sportliche Laufbahn 1922 als Vizemeister bei den Bundesmeisterschaften in Leipzig.
Willi PRESBER und Fritz HUTZELMANN errangen bei den Jugend-meisterschaften ebenfalls große Erfolge.
Aber auch andere Oggersheimer Sportler hatten in diesem Zeitraum Erfolge zu verzeichnen. So waren die Gebrüder Peter und Philip ZEILFELDER, Hans und Willi HOFFMANN, Erwin WAGNER, Heinrich und Karl SEHR, Emil LIPPERT, Eduard WOHLSCHLEGEL, Anton PFLANZ, Emil HERRLE, Konrad KIEHL, Adam und Philip SEITZ, Karl JUTZI, Heinrich LENTSCH, Fritz VOLLWEILER und Johann HERMANN ebenfalls sehr bekannte Gewichtheber und/oder Ringer.

Bei den Kampfspielen 1922 in Berlin holte sich Karl FAHRNBACH die Deutsche Meisterschaft im Gewichtheben. Im Ringen wurde Jakob RUPP Deutscher Vizemeister.

Unter Leitung von Georg LUIS kam der Verein auch im Kunstkraftsport - Pyramidenbau zu höchsten Erfolgen.

Im Jahre 1925 fand die erste Arbeiter-Olympiade in Frankfurt statt. Die Oggersheimer Kraftsportler machten ihrer Heimat alle Ehre und bestätigten den Verein als Hochburg der Schwerathletik.
Karl FAHRNBACH wurde im Gewichtheben 1. Olympiasieger, Valentin APPEL würde Fünfter.
Im Ringen erkämpften sich Jakob FAHRNBACH den vierten und Johann HERMANN den fünften Platz.

1925 feierte der Verein unter Leitung seines damaligen Vorstandes Johann EMBERGER das 35jährige Jubiläum.

Willi PRESBER errang 1926 bei den Kampfspielen in Köln den zweiten Platz.
Beim deutschen Turn- und Sportfest 1928 in Köln wurde Erwin WAGNER ebenfalls zweiter Sieger.
Karl JUTZI wurde beim 2. Arbeiter Turn- und Sportfest 1929 in Nürnberg zweiter Sieger im Ringen und dritter Sieger im Gewichtheben. Beim gleichen Sportfest wurde Arthur EID ebenfalls dritter Sieger/Gewichtheben in seiner Gewichtsklasse.

1926 trennten sich einige Sportfreunde aufgrund interner Querelen vom Verein und gründeten den

Kraftsportklub Oggersheim.
Ihr erster Vorsitzender war Michael KEMPF.
Doch schon kurze Zeit später schloss sich dieser neugegründete Verein dem Turnerbund Jahn an.

Im Jahre 1928 wurde Arthur EID 2. Bundesmeister im Gewichtheben.

Bei der 2. Arbeiter Olympiade 1931 in Wien vertrat Arthur EID die Farben Oggersheims. Er wurde dritter Olympiasieger im Gewichtheben im Bantamgewicht.

1932 lösten sich die Kraftsportler wieder vom Turnerbund Jahn und gründeten den

Kraftsportverein Germania Oggersheim
Die Gründungsversammlung fand in der Gaststätte „Kaiser Friedrich“ statt. Jakob BUCHERT wurde erneut zum ersten Vorsitzenden gewählt.

1933 kamen die Nationalsozialisten an die Macht. Sie verboten alle Arbeitersportvereine in Deutschland und somit auch den Vereinigten Athletencub Oggersheim, dessen Vorsitzender zu diesem Zeitpunkt Konrad KIEHL war.
Die Kraftsportler wechselten zum Kraftsportverein Germania Oggersheim über und konnten so ihre Sporttätigkeit erfolgreich fortsetzen.

Arthur EID stellte 1934 im einarmigen Reißen links einen neuen Weltrekord und im einarmigen Stoßen links einen neuen Deutschen Rekord auf.

1935 wurden Willi NITSCH Gaumeister im Gewichtheben, Jakob BRUNNER im Rasenkraftsport und Willi HÖBER Vizemeister im Steinstoßen.
Willi NITSCH wurde 1936 Mitglied der Olympia-Kernmannschaft für Berlin.

1937 mußten sich alle Vereine auflösen und wurden im Verein für Leibesübungen zusammengefasst.

Nach dieser Zeit wurde der Oggersheimer Karl HAGENBURGER Deutscher Jugendmeister im Hammerwerfen und mehrmals dritter Deutscher Meister im Rasenkraftsport.

1939 begann der zweite Weltkrieg und mancher zum Militärdienst eingezogene Sportkamerad kehrte nicht mehr heim.

Nach Kriegsende 1945 waren zunächst nur noch wenige Sportler zur Stelle. Im übrigen war der Ringkampfsport von der französischen Besatzungsmacht verboten.
Den verbliebenen Sportkameraden gelang es durch List, Bestechung und manchmal auch schlichten Diebstahl unter Lebensgefahr (die Todesstrafe war sehr schnell ausgesprochen und wurde sofort vollstreckt) einen großen Teil der durch die Franzosen requirierten Sportgeräte und Sportmatten des Vereins aus den französischen Depots wiederzuerlangen und zu verstecken.

Bereits am 22.11.1947 wurde im Lokal „Zum Kaiser Friedrich“ eine Abteilung Schwerathletik gegründet und dem ASV Oggersheim angegliedert.
Fachschaftsleiter war Karl JUTZI, sein Vertreter Karl EISELSTEIN.

Bereits im Jahre 1948 nahmen die Oggersheimer Gewichtheber an den Pfalzmeisterschaften in Neustadt/W. teil und stellten mit Josef BRAUN, Erich FUß und Jakob SCHWEITZER drei erste Sieger.

1949 formierte sich eine Gewichthebermannschaft um Arthur EID als Betreuer, die in 12 Kämpfen ungeschlagen Pfalzmeister wurde.
In dieser Mannschaft standen Ludwig HASPEL, Jakob KOCH, Josef BRAUN, Erich FUß, Willi NITSCH, Franz WITTMANN und Thomas LUDIWICI.
Ebenfalls 1949 formierte sich auch wieder eine Ringermannschaft, die ab 1950 erfolgreich Freundschaftskämpfe durchführte. In dieser Mannschaft standen Walter KOOB, Ernst WAGNER, Jakob SCHNEIDER, Hans NUNN, Walter MAYER, Paul FAHRNBACH, die Brüder Günter und Willi BUCKEL, Fritz ACKER, Konrad KIEHL sowie der damals schon 54jährige Willi PRESBER.

Da sich die Schwerathletikabteilung des ASV Oggersheim sehr schnell erheblich vergrößerte, entschloss man sich am 10. Februar 1950 zur Wiedergründung des ehemals bestandenen Vereins.
In der Hauswirtschaft der Brauerei „Mayer-Bräu“ gründeten Arthur EID, Jakob FAHRNBACH, Jakob KOCH, Erich FUß, Paul FAHRNBACH, Willi PRESBER, Fritz KUHN, Jakob SCHWEITZER, Arthur HUBER, Willi NITSCH, Thomas LUDIWICI, Willi HÖBEL, Hans VÖGELI und Johann SCHÖFFEL den bis heute bestehenden

Kraftsportverein 1890 Oggersheim.

Sein erster Vorsitzender war Arthur EID.
Der neue Verein wuchs und gedieh. Zu den beiden Sportarten Ringen und Gewichtheben kam jetzt wieder der Kunstkraftsport hinzu.

Für die Gewichthebermannschaft begann eine große Zeit. Sie wurde in der ersten Hälfte der 50er Jahre mehrmals Pfalzmeister und stelle mit 4.000 Pfund im Dreikampf einen neuen Pfalzrekord auf. Damals standen in der Mannschaft Hans DIETZ, Herrmann KÄß, Karl KESSLER, Heinz SCHMITT, Willi NITSCH, Friedel NITSCH, Fritz KUHN, Erich FUß, Ludwig HUTZELMANN und Willi HÖBEL.
Ein großes Talent in dieser Mannschaft war Heinz SCHMITT, der auch
2. Deutscher Jugendmeister wurde.

Jakob KOCH wurde 1953 Deutscher Meister in der Alterklasse der Gewichtheber.

Mit der Aufstellung Walter SCHERER, Dieter FRÖHLICH, Walter KOOB, Horst DAUM, Lorenz SENCK, Günter und Willi BUCKEL, Konrad KIEHL sowie Paul FAHRNBACH errang die erste Ringermannschaft des KSV Oggersheim in der Landesligarunde 1954/1955 die Meisterschaft.

Valentin APPEL gründete Mitte der 50er Jahre die Kunstkraftsportgruppe „Appellos“, die weit über die pfälzischen Grenzen bekannt wurde. Sie wurden mehrmals Pfalzmeister.
In ihren Reihen standen Wolfgang WEIDEMANN, Heinz SCHMITT, Karl ALOIS, Gerd SCHMITT, Horst RITTHALER sowie der Gründer Valentin APPEL, der selbst in hohem Alter noch aktiv mitwirkte.
Gegen Ende der 50er Jahre löste sich diese Gruppe aus Altersgründen leider wieder auf und bis heute ist der Kunstkraftsport in unserem Verein verwaist.

Fritz KUHN nahm sich nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn der jungen Gewichtheber als Trainer an. Seine Arbeit wurde 1958 gekrönt, als der KSV Oggersheim im saarländischen Heiligenwald die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in der Jugend gewann.
In der Aufstellung Harald WALTER, Gustav KOOB, Walter ROTH, Klaus SCHELLER, Dieter WERNER, Gustav HORNIG, Günter SCHERDEL und Norbert RIES hob man damals 3.715 Pfund im Dreikampf.
Aus dieser Mannschaft ragte Dieter WERNER heraus, der in Heiligenwald auch Einzelmeister und später mehrfach Deutscher Meister der Senioren wurde.
Aber auch Klaus SCHELLER, der später Deutscher Juniorenmeister wurde, ist aus dieser Mannschaft hervorzuheben.

Trotz dieser Erfolge lies das Interesse am Gewichtheben im Verein zu Beginn der 60er Jahre nach und kam bis zum heutigen Tage zum Erliegen.
Mit ein Grund hierfür dürfte der erstarkende Mutterstadter Gewichtheberverein gewesen sein, der die jungen Talente an sich zu binden wusste.

Im Ringen kam eine neue Generation. Jakob KÄRCHER übernahm das Training. Er konnte auf einige vom dem leider allzu früh verstorbenen Jugendtrainer Karl JUTZI hervorragend trainierten Jugendringer zurückgreifen und formte eine neue Mannschaft, die ab 1957 an der Verbandsrunde teilnahm.
Von nun an ging es im Ringen steil nach oben. Schon nach dem ersten Jahr gelang es dem KSV, die Meisterschaft in der Landesliga zu erringen.
In dieser Mannschaft standen damals Harald WALTER, Gustav KOOB, Walter GEHRING, Alex WAGNER, Martin KAISER, Lorenz SENCK, August FRISCHHUT, Friedel WENZ, Karl KÄß, Rudolf STRICKER und Manfred SCHATZINGER.

Im Jahre 1958 trat der langjährige Vorsitzende des KSV, Arthur EID, aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Mit ihm trat ein großer Sportsmann und Idealist ab, der großen Anteil am Aufbau und Erfolg des KSV in der Nachkriegszeit hatte.
Sein Nachfolger wurde Georg DAUM.
Auch er führte den Verein zu großen Erfolgen.

Die 1. Ringermannschaft wurde 1960 Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz. Sie nahm an den Aufstiegskämpfen für die Gruppenliga teil und stieg auch prompt auf. Der letzte entscheidende Kampf wurde anlässlich der Siedlerkerwe in Oggersheim-Notwende im Festzelt ausgetragen.
Über 800 Zuschauer erlebten einen großartigen Mannschaftskampf, den die Oggersheimer gegen den Lokalrivalen Ludwigshafen-Oppau gewannen.
Im selben Jahr gelang es auch der 2. Mannschaft, die Meisterschaft in der Landesliga zu erringen.
In beiden Mannschaften kamen nachfolgend aufgeführte Sportler zum Einsatz:
Jürgen FINGERLE, Manfred HERGENHAHN, Gustav KOOB, Günter LEINER, Volker PREßL, Alex WAGNER, Lorenz SENCK, Walter GEHRING, Martin KAISER, Friedel WENZ, August FRISCHHUT, Günter HAßLÖCHER, Hermann BAUER, Jürgen HILBERT, Rudolf STRICKER, Heinz KIEHL und Manfred SCHATZINGER.

Der KSV richtete 1960 die Deutschen Juniorenmeisterschaften aus. Diese wurden in der Festhalle Oggersheim (einer ehemaligen Reithalle der französischen Besatzungsarmee) ausgetragen.
Der Oggersheimer Martin KAISER errang dort den dritten Platz.

1963 wurden dank des rührigen Vorsitzenden Georg DAUM die Deutschen Meisterschaften der Senioren im Freistil in der Reithalle des Oggersheimer Reit- und Fahrvereins ausgerichtet. Sie wurden zu einem bedeutenden Ereignis der Vereinsgeschichte.
Mit Heinz KIEHL ging ein Stern am Oggersheimer Ringerhimmel auf, der jahrelang hell leuchten sollte.
Zuvor schon Deutscher Jugend- und Juniorenmeister, holte er sich erstmals die Deutsche Seniorenmeisterschaft. Dieses Kunststück gelang ihm später noch zehn mal.
Seinen sportlichen Höhepunkt erreichte er 1964 in Tokio, wo er sich im Halbschwergewicht die olympische Bronzemedaille erkämpfte.
Im selben Jahr wurde er vom Bundespräsidenten Dr. Heinrich LÜBKE mit dem silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Ferner erhielt er die goldene Länderkampfnadel des Deutschen Ringerbundes für mehr als 50 Länderkämpfe.

In den sechziger Jahren wurde innerhalb des Deutschen Ringerbundes die Bundesliga eingeführt. Der KSV Oggersheim, der unter seinem neuen Trainer Walter GEHRING zweimal die Meisterschaft der Gruppenliga Rheinland-Pfalz geholt hatte, nahm logischerweise zweimal an den Aufstiegskämpfen zur Bundesliga teil, konnte aber jeweils den Aufstieg nicht schaffen.
In dieser Zeit waren klangvolle Namen in den Mannschaftsaufstellungen zu lesen: Bernd DEFFNER, Erhard SEITZ, Manfred KEMPF, Alex WAGNER, Martin KAISER, August FRISCHHUT, Erich LAUER, Karl KÄß, Peter DOSCH, Horst WEIß, Günter SCHLIA, Ernst KNOLL, Rudolf „Rudi“ STRICKER, Gerd VOLZ und Heinz KIEHL sind vielen heute noch in Erinnerung.
Aber auch bei den Einzelmeisterschaften waren die Oggersheimer erfolgreich. Ernst KNOLL wurde 1966 in Tuttlingen Deutscher Mittelgewichtsmeister.
Gerd VOLZ holte sich mehrmals die Vizemeisterschaft im Schwergewicht. Bei den Europameisterschaften in Karlsruhe 1966 wurde er fünfter Sieger.
An seine sportlichen Auseinandersetzungen mit der Ringerlegende Wilfried DIETRICH, in denen er immer mehr oder weniger knapp unterlag, erinnert sich mach einer noch heute gerne.

1967 kam es erneut zu einem Führungswechsel an der KSV-Spitze. Fritz KUHN übernahm das Ruder von Georg DAUM, der sich um den KSV sehr verdient gemacht hatte und führte den Verein bis zum Frühjahr 1970.
Auch Fritz KUHN war (und ist bis heute) ein Idealist vom Scheitel bis zur Sohle.
1968 wurde die von Walter GEHRING trainierte Jugendmannschaft erneut Mannschafts-Pfalzmeister, damals eine große Leistung gegen starke Konkurrenz.

Das Jahr 1970 brachte eine große Zäsur für den Verein mit sich. Das Geld hatte inzwischen Einzug in den Ringersport gehalten und zahlreiche sportliche Leistungsträger verließen des KSV Oggersheim in Richtung zahlungskräftigerer Vereine.
In dieser Zeit war es besonders schwer, eine vollzählige und zugleich sportlich erfolgreiche Ringermannschaft aufzustellen.
Ein sportlicher Rückgang zeichnete sich deutlich ab.
Die Enttäuschungen bei Trainer und Vereinsfunktionären war seinerzeit sehr groß und der traditionsreiche KSV Oggersheim war in seinem Bestand gefährdet, zumal auch Teile der Vorstandschaft dem Verein den Rücken kehrten.

In dieser kritischen Situation fanden sich im März 1970 vereinstreue Männer wie Lorenz SENCK, Paul FAHRNBACH, Walter GEHRING, Walter KOOB, Dieter HAUSCH, Erich LAUER, Peter HALBGEWACHS und Heinz ESSIG sen. zusammen, um die damaligen Zerfallserscheinungen aufzuhalten.
Lorenz SENCK wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt und versuchte einen Neubeginn möglich zu machen. Man war sich darin einig, weiterhin sportlich präsent wie auch erfolgreich zu bleiben und entschloss sich daher den Anregungen der meist jüngeren Sportler wie auch des Vereinstrainers zu entsprechen und (auch im Interesse der Stadt Ludwigshafen) gemeinsam mit dem langjährigen Lokalrivalen KSC Friesenheim (der mit gleichartigen Problemen zu kämpfen hatte) eine gemeinsame leistungssportliche Zukunft zu suchen.
Die Sportgemeinschaft im Interesse des Leistungssports Ringen der beiden Vereine wurde als

Kraftsportgemeinschaft (KSG) Ludwigshafen

ins Leben gerufen und die Ringer beider Vereine wurden sämtlich (einschließlich der Jugend) in die neue Sportgemeinschaft integriert.

Obwohl zahlreiche Mitglieder mit dem sportlichen Zusammenschluss (beide Vereine behielten grundsätzlich ihre Eigenständigkeit) nicht einverstanden waren, stellte sich dieser Schritt nach kurzer Zeit als beste sportliche Lösung für beide Vereine wie auch für den Ringersport in Ludwigshafen heraus.
Der dem KSV Oggersheim treugebliebene Trainer Walter GEHRING übernahm nun die Trainingsleitung in der KSG und formte aus den Ringern beider Vereine eine neue Mannschaft.
Mit dieser neuen Mannschaft, der die Oggerheimer Emil WAGNER, Peter HALBGEWACHS, Dieter HAUSCH, Heiner STRICKLER, Erich LAUER und Heinz ESSIG angehörten, stieg die KSG Ludwigshafen 1972 in die 1. Ringer-Bundesliga auf.

Aber auch auf anderer Ebene hatte Walter GEHRING zu dieser Zeit große Erfolge. So leitete er als Landestrainer von 1962 bis 1985 das Stützpunkttraining in Schifferstadt und hatte damit großen Anteil an den Erfolgen der Pfälzer Ringer bei nationalen wie internationalen Meisterschaften.
Olympiasieger, Welt- und Europameister sowie viele Deutsche Meister wurden von ihn „geformt“.
Außerdem war er viele Jahre Assistent von Bundestrainer OSTERMANN und in vielen internationalen Einsätzen tätig.

In der Jugend tat sich ebenfalls einiges beim KSV Oggersheim. Fritz KUHN übernahm von 1970 an das Jugendtraining der KSG Ludwigshafen im Ringen und leitete eine große Erfolgsphase ein.

Heinz ESSIG wurde unter seiner Kuratel von 1969 bis 1973 dreimal Deutscher Jugendmeister, zweimal Deutscher Juniorenmeister und einmal dritter Deutscher Seniorenmeister. Außerdem wurde er mehrmals vom Deutschen Ringerbund international eingesetzt und konnte mehrere Turniere für sich entscheiden.

Peter HALBGEWACHS errang 1973 den Titel des Deutschen Juniorenmeisters.

1972 begann in Oggersheim die Ära der „Mattenflöhe“ SCHERER.
Freddy SCHERER wurde wurde von 1972 bis 1978 einmal Deutscher Schülermeister, dreimal Deutscher Jugendmeister, zweimal Deutscher Juniorenmeister sowie 1. Jugendweltmeister 1978 und 2. Juniorenweltmeister 1979.
Bernd SCHERER wurde in den Jahren von 1973 bis 1979 einmal Deutscher Schülermeister und zweimal Deutscher Jugendmeister, dazu dreimal Vizemeister bei den Schülern und bei den Jugendlichen
Markus SCHERER erzielte erzielte von 1974 bis 1976 bei den Deutschen Schülermeisterschaften jeweils den ersten, den zweiten und den dritten Platz.

Der Nachwuchsringer Hans-Peter QUINDEAU erreichte bei den Deutschen Schülermeisterschaften 1974 einen dritten Platz und konnte sich im Folgejahr den 1. Rang bei den Deutschen Schülermeisterschaften sichern.

Gleiches gelang Harald SENCK mit einem dritten Platz 1976 und dem Titel 1977.

Einen weiteren Titel für den KSV holte sich 1979 Thomas DECHANT bei den Deutschen Schülermeisterschaften.

Zweite Plätze bei den Deutschen Schülermeisterschaften errangen 1972 und 1973 Edwin BAUER, 1974 Leo PETERS und 1975 Rainer SENCK.

Da neben den angeführten Nationaltiteln noch eine riesige Anzahl von Pfalz- und Rheinlandpfalzmeister - Titeln an den Oggersheimer Nachwuchs gingen, darf diese durch Fritz KUHN geprägte Ära heute mit Fug und Recht als die erfolgreichste in der Nachwuchsarbeit des KSV bezeichnet werden.

Die 1. Mannschaft der KSG Ludwigshafen konnte sich von 1972 an mit kleinem Etat und wechselnden Erfolgen bis 1979 in der 1. Bundesliga halten.
Leider gelang es nicht, einen der sponsorenträchtigen, vorderen Plätze zu erreichen und damit an den Endrunden zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft teilzunehmen. In den 7 Jahren, in denen die KSG Ludwigshafen in der 1. Bundesliga mitwirkte, gehörten folgende Sportler des KSV Oggersheim der Mannschaft an:
Dieter HAUSCH, Horst ROHRER, Heiner STRICKLER, Heinz ESSIG, Norbert BACHERT, Jürgen PAILLON, Hans-Peter QUINDEAU, Peter HALBGEWACHS, Gerd VOLZ, Freddy und Bernd SCHERER, Leo PETERS, Uwe SAILER, Thomas LADWIG, Gerd HINDERLE sowie Rainer, Harald und Bernd SENCK.

Das Ende der Mitgliedschaft in der 1. Bundesliga kam 1979, als der Deutsche Ringerbund die beiden 1. Bundesligen (Süd und Nord) von je 10 auf je 8 Teilnehmer reduzierte. Da in diesem Jahr vier Mannschaften absteigen mussten und die KSG Viertletzter wurde, blieb nichts als der Gang in die 2. Bundesliga übrig.
Hinzu kam auch, dass die Mannschaft immer wieder durch Abgänge zahlreicher Leistungsträger zu anderen, zahlungskräftigeren Vereinen stark geschwächt wurde. Dieser unglückliche Umstand setzte sich auch in den Folgejahren und bis heute fort und belastet den Ringersport in Ludwigshafen nachhaltig.

Erfolgreicher als die 1. Mannschaft waren allerdings die Jugendmannschaften der KSG Ludwigshafen.
Die B-Jugendmannschaft wurde 1975 im nordbadischen Weingarten Deutscher Vizemeister. In dieser erfolgreichen Mannschaft haben neben den Friesenheimer Sportlern die Oggersheimer Markus und Bernd SCHERER, Uwe SAILER, Harald und Rainer SENCK, Hans-Peter QUINDEAU, Thomas BECKER und Thomas LADWIG mitgewirkt.
1976 erreichte die B-Jugendmannschaft bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Achim bei Bremen einen beachtlichen dritten Platz. Vom KSV standen die Jugendringer Markus SCHERER, Thomas HÄRTLE, Uwe SAILER, Uwe LIEBLER, Harald SENCK und Jürgen SENCK in dieser Mannschaft.
1979 konnte die B-Jugendmannschaft der KSG Ludwigshafen bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, unter Mitwirkung der Oggersheimer Nachwuchsringer Peter SCHÖNMEHL, Thomas DECHANT, Thomas HÄRTLE und Jürgen SENCK erneut den dritten Platz erringen.

Die A-Jugendmannschaft der KSG Ludwigshafen wurde bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 1978, 1980 und 1981 jeweils dritter Sieger.
Wichtige Stützen der Mannschaften bei diesen Erfolgen waren die KSV-Ringer Freddy SCHERER, Harald SENCK, Thomas BECKER, Rainer SENCK, Thomas LADWIG, Rolf SENCK, Thomas DECHANT, Thomas HÄRTLE, Uwe SAILER und Peter SCHÖNMEHL.

Die Erfolge der Oggersheimer Ringer bei den Deutschen Einzelmeisterschaften setzten sich auch in den 80er Jahren fort.

Von 1979 bis 1987 errang Thomas HÄRTLE nacheinander die Vizemeisterschaften in der B-Jugend, der A-Jugend, bei den Junioren und bei den Senioren.
Sein größter Erfolge war der 4. Platz bei den Europameisterschaften 1987.

Marcus GLAHN wurde 1985 zweiter Deutscher Meister in der B-Jugend.

René DECHANT holte sich 1987 und 1989 den Titel eines Deutschen Meisters in der A-Jugend und wurde 1988 in der selben Altersklasse Dritter. Dazu kommt noch ein 2. Platz bei den Junioren 1989.

Stefan BREYER wurde 1989 Deutscher Juniorenmeister. Außerdem war er Teilnehmer bei den Weltmeisterschaften 1987 in Clermont-Ferrand in Frankreich.

Die B-Jugendlichen Horst LEHR und Dirk Zimmermann wurden 1989 jeweils erste Deutsche Jugendmeister.

Trotz der Erfolge der Jugendlichen teilte der KSV Oggersheim das Los vieler Ringvereine, die Mitgliederzahlen waren rückläufig.
Erstmals in der Vereinsgeschichte öffnete sich der KSV auch für andere Sportarten, die nicht der Schwerathletik zugeordnet werden konnten.
Seit 1985 ist dem KSV Oggersheim eine Gruppe angegliedert, die sich unter Leitung des Trainers Bernd KUSTERMANN in Einbeziehung aller möglichen asiatischen und europäischen Kampfstilen dem waffenlosen Nahkampf verschrieben hat – lebt hier das uralte PANKRATION wieder auf ??

Im Jahre 1990 trat der gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegene Lokalrivale der KSG Ludwigshafen, der ASV Ludwigshafen, aus sportlichen wie finanziellen Erwägungen heraus, der KSG bei.

1990 konnte der KSV Oggersheim unter Führung seines Vorsitzenden Lorenz SENCK in der Festhalle Oggersheim unter großer Teilnahme von Bevölkerung und Politik sein 100jähriges Bestehen feiern.
Mit einem rauschenden Fest wurde der Festakt begangen, neben vielen Vertretern der Landes- und Regionalpolitik, an ihrer Spitze der damalige Innenminister des Landes Rheinland Pfalz, Herrn Rudi GEIL und dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt Ludwigshafen, Herr Dr. Werner LUDWIG sowie der Vorstände der örtlichen und überortlichen Sportverbände, darunter Rolf WEILER (Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz), Otto JOHANN (Präsident des Sportbundes Pfalz) und Hermann SCHWINDLING (Präsident des Deutschen Ringerbundes) würdigte auch der in Oggersheim wohnende Bundeskanzler Dr. Helmut KOHL mit einem Grußwort den KSV Oggersheim als einen der traditionsreichsten Vereine der Pfalz.
Die „alten Recken“ kamen, so sie noch dazu in der Lage waren, alle und die schillernde Vergangenheit des Vereins erstahlte nochmals in allen Farben.
Die Vorstandschaft des Vereins im Jubiläumsjahr setzte sich wie folgt zusammen:
Lorenz SENCK (1. Vorstand), Dieter-Michael BENTEL (2. Vorstand), Simone GLAHN (Geschäftsführerin), Siegfried REIPERT (Kassenwart), Fritz KUHN (1. Jugendleiter), Ludwig HUBER (2. Jugendleiter), Lothar MAGIN (1. techn. Leiter), Willi DECHANT (2. techn. Leiter), Bernd KUSTERMANN (3. techn. Leiter), Uwe LIEBLER (Sportwart), H.J. EHRENBERG (Pressewart), Paul FAHRNBACH (Ältestenrat und Ehrenausschuss), Manfred HERGENHAHN (Ehrenausschuss), Udo BARSUHN (Revisor), Bernd SENCK (Revisor), sowie die weiteren Vorstandsmitglieder Gerhard GILBERT (Beisitzer), Johann DEUTSCH (Beisitzer), Edgar KRAUß (Beisitzer), Dr. Karl POSTEL (Beisitzer), Martin BÜSCHEL (Beisitzer), Johann SCHEHR (Beisitzer), Friedel SCHAFFNER (Beisitzer) und Friedhelm EHRENBERG (Beisitzer).

Im gleichen Jahr konnte der Vorstand, als Zusatz zu der zwischenzeitlich marode gewordene und nicht mehr den Ansprüchen genügende Trainingshalle der Brauerei MAYER, vom Landessportbund Rheinland Pfalz (LSB) das noch im Rohbau befindliche Obergeschoß des Landesleistungszentrums Kegeln in Oggersheim als weitere Trainingshalle erhalten und mit kräftiger finanzieller Unterstützung der Stadt Ludwigshafen wie auch des LSB zu einer modernen Trainingsstätte ausbauen.

Auch 1990 bis 1992 konnte die ringerische Jugendarbeit der KSG Ludwigshafen und damit auch die Jugendlichen des KSV Oggersheim die Erfolgsserie fortsetzen.

Dirk Zimmermann wurde 1990 3. Sieger/Freistil der B-Jugend und 1991 nochmals 2. Sieger/Freistil der A-Jugend.

Bei der Deutschen Mannschafts-Meisterschaft der C- u. D-Jugend 1991 in Baienfurt gelang es der KSG-Mannschaft, hinter vier Mannschaften der ehem. DDR den 5. Platz zu erringen und war damit die bestplazierte westdeutsche Mannschaft.
Insgesamt hatten die (auch hier nicht genannten) Jugendlichen der KSG Ludwigshafen in der Saison 1990 und 1991 an sechs Deutschen Meisterschaften teilgenommen, ein interner Rekord !

Trotz der Erfolge im ringerischen Nachwuchsbereich gelang es dem KSV Oggersheim sowie der KSG Ludwigshafen nur vereinzelt, die jugendlichen Leistungsträger beim Leistungssport Ringen und im Verein zu halten.
Viele junge Talente gingen dem Ringsport verloren und wechselten in andere, populärere Sportarten oder zu zahlungskräftigeren Vereinen.
Das Interesse der Jugendlichen allgemein am Sport Ringen war und ist stark rückläufig, so dass der sich der Verein im Interesse des Vereinserhaltes weiter anderen Mattensportarten öffnen musste.

Seit 1991 hat sich dem KSV Oggersheim unter Leitung des Aikido-Lehrers (3. DAN) Michael ROSENTHAL eine sehr rührige Aikido-Gruppe angeschlossen, welche sich die alte Trainingshalle auf dem Gelände der Brauerei MAYER nach deren Renovierung mit viel Liebe als Dojo ausgebaut hat.
Aus der Gruppe gingen zwischenzeitlich mehrere DAN-Träger hervor, die ihr Wissen an die Gruppenmitglieder weitergeben.
Michael ROSENTHAL ist auch immer wieder gerne bereit, mit der Volkshochschule Ludwigshafen zusammen zu arbeiten und kursweise „Selbstverteidigung für Frauen“ anzubieten.

Auch Altmeister Walter GEHRING kehrte nach Ende seiner aktiven Laufbahn als Ringertrainer (Meistermacher beim KSV Wiesenthal) an seine Ursprünge zurück und lies es sich als immer noch Sportbegeisterter bis zu seinem Tod im Jahre 2001 nicht nehmen, eine bis heute (durch Ludwig HUBER fortgeführte) bestehende Gymnastikgruppe für Senioren beim KSV einzurichten und zu leiten.

Ihm gleich tat nach entsprechender Weiterbildung Sportfreund Ludwig HUBER, der kurz darauf, zunächst in Kursen und heute als festen Bestandteil des KSV, eine spezielle Rückengymnastik für Wirbelsäulengeschädigte durchführt.

Ferner wurden die vorhandenen Kraft-Trainingsmaschinen durch Zukauf erneuert und erweitert; es formierte sich eine Gruppe von Mitgliedern, die ausschließlich an diesen Geräten trainiert.
Durch die Errichtung des neuen Trainingszentrums sowie Öffnung des Vereins für weitere Sportarten war es möglich, die Mitgliederzahlen nochmals zu steigern.

Aber auch sportlich ging es für den KSV Oggersheim im ringerischen Bereich trotz allem weiter.
Die Mitgliedsvereine der KSG Ludwigshafen stellten zwischenzeitlich wechselweise die Jugentrainer, Bernd JOCHIM (ASV Ludwigshafen), Ralf BIESINGER und Stefan LUDWIG (beide KSC Friesenheim) und Thomas DECHANT (KSV Oggersheim) leisteten hervorragende Arbeit.
So wurde Marco KLÄREN 1992 in Wiesenthal 3. Deutscher Meister der B-Jugend/gr.-röm. und konnte diesen Erfolg mit dem 2. Platz der Deutschen Meisterschaft der A-Jugend/gr.-röm. 1994 in Altenessen noch einmal toppen.

1995 und 1996 waren die Jahre der Gebrüder Harry und Uwe KRAUS.
1995 errang Harry KRAUS den 1. Platz bei der Deutschen Meisterschaft der B-Jugend/gr.-röm. in Witten und konnte diese Leistung im Folgejahr 1996 bei der Deutschen Meisterschaft der B-Jugend/gr.-röm. in Oberforstbach nochmals wiederholen.
Uwe KRAUS konnte bei der Deutschen Meisterschaft der A-Jugend/Freistil 1996 in Unterföhring den 3. Platz erringen.

Mit der Generalversammlung 1996/1997 trat der 1. Vorsitzende Lorenz SENCK nach 26jähriger Amtszeit zurück und hinterließ einen finanziell gesunden und mitgliederstarken Verein.
Udo BARSUHN trat die Nachfolge an, nachdem er bereits zuvor als 2. Vorstand aktiv gewesen war.
Nach seinem Rücktritt wurde erst richtig deutlich, wie wichtig Lorenz SENCK als Integrationsfigur für den KSV Oggersheim wie auch für die KSG Ludwigshafen gewesen war.
Mit ihm fehlte dem Ringersport in Ludwigshafen eine maßgebliche Persönlichkeit, welche mit Verhandlungsgeschick immer wieder neue Sportler für die KSG gewinnen konnte und die auch die Veteranen an den Verein zu binden gewusst hatte.
Nach seinem Rücktritt machte sich dies mit nachlassendem Interesse der Oggersheimer Bürger am Ringen und stagnierendem sportlichen Erfolg der Ringermannschaft der KSG bemerkbar.
Auch das Engagement der „Alten“ für „ihrem KSV“ ging merklich zurück, was sich in mangelnder Einsatzbereitschaft für den Verein ausdrückte.
Eine Identifikation des Ringernachwuchses mit dem KSV Oggersheim war praktisch nicht mehr vorhanden, da sich die Sportler während ihrer aktiven Zeit sämtlich als Mitglieder der KSG Ludwigshafen verstanden hatten. Es ist daher auch noch heute nahezu unmöglich, aus dem Pool der „Ehemaligen“ neue Vereinsfunktionäre zu gewinnen.

Kurzum, es war ein schweres Erbe für Udo BARSUHN.
Hinzu kam, dass sich der Landessportbund Rheinland-Pfalz zu dieser Zeit aus finanziellen Erwägungen heraus zur Schließung der unwirtschaftlichen Landesleistungszentren und Verkauf der Trainingsstätten an die interessierten Landessportverbände entschloss.
Es war leider nicht möglich, den LSB zu einer Teilung des Objektes und Verkauf der Trainingsstätte im LLZ Kegeln an den KSV zu bewegen.
So fiel das Gesamtobjekt mit der Konsequenz an den Landesverband Kegeln, dass mit Übernahme des Objekts  seitens des KSV nicht unerhebliche Mietzahlungen an den LV Kegeln zu leisten sind.

Bei der Generalversammlung 1999 wurde schnell klar, dass es nicht mehr bei den bisherigen Mitgliedsbeiträgen bleiben konnte. Auch in Hinblick auf die Währungsumstellung und zur Finanzierung der drastisch gestiegenen Kosten mussten die Mitgliedsbeiträge möglichst moderat erhöht und zugleich an den kommenden Euro angepasst werden.
Hans-Peter QUINDEAU fand sich bei der Generalversammlung bereit, in dieser schweren Zeit den Vereinsvorsitz von Udo BARSUHN zu übernehmen.

Lorenz SENCK erlag 1999, für alle überraschend, einem schweren Herzleiden.
Die große Anteilnahme der Oggersheimer wie Ludwigshafener Bürger und der Fachverbände an seinem Tod unterstrich nochmals eindrucksvoll die Beliebtheit dieses unvergesslichen Mannes.

Die 1. Ringermannschaft der KSG Ludwigshafen kämpfte nun, von einem ungewollten, einjährigen „Zwangsaufstieg“ 1998 in die 1. Bundesliga abgesehen, seit 1979 in der 2. Ringer-Bundesliga.
Zumeist belegte die Mannschaft, allen finanziellen Schwierigkeiten zum Trotz, einen Platz im vorderen Mittelfeld.
Leider ist es uns bis heute nur in Ausnahmefällen gelungen, die erfolgreichen Jugendringer der Einzelvereine KSV Oggersheim, KSC Friesenheim und ASV Ludwigshafen an die KSG Ludwigshafen zu binden und dadurch die 1. Mannschaft (damit auch die Attraktivität für weitere Sponsoren) auf Dauer zu stärken.

Nach einer Neuorientierung im Jahr 2000 mit Neuregelung der KSG-Aufgaben zeichnet seit dem der KSV Oggersheim für die Nachwuchsarbeit verantwortlich.
Mit der Neuverpflichtung des Jugendtrainers Mohammad Ebrahim TARIGHATI seit März 2001 hoffen wir, die Erfolge in der Nachwuchsarbeit verstärken zu können.

Im Jahre 2002 war es dann soweit, dass die KSG Ludwigshafen aus finanziellen Gründen –man hatte die abgelaufene Runde mit einem sicheren Mittelplatz in der 2. Bundesliga beendet- die Ringermannschaft aus der Bundesliga abmelden musste.
Daraus resultierend verließen nahezu ämtliche sportlichen Leistungsträger die KSG Ludwigshafen, die sich nach einer schweren Sitzung und kontroversen Debatten in den Trägervereinen zu einer Fortsetzung der Zusammenarbeit entschied.
Der Mannschaftstrainer Bogdan DARAS sicherte zu, auch weiterhin als Aktiven-Trainer bei der KSG zu verbleiben, so dass die Bildung einer Mannschaft für die Verbandsrunde in Angriff genommen werden konnte.
Für alle überraschend löste sich zum 31.03.2002 der ASV Ludwigshafen kurzfristig aus der Gemeinschaft und versucht zuküftig, mit einer eigenen Mannschaft an die Erfolge in der Vergangenheit anzuknüpfen.
Der KSV Oggersheim und der KSC Friesenheim entschieden sich dafür, die KSG Ludwigshafen trotzdem fortzuführen.
Wir haben die Hoffnung, über eine verstärkte Jugendarbeit unter dem Jugendtrainer TARIGHATI und der Arbeit des Aktiven-Trainers DARAS wieder „auf die Füße“ zu kommen und in nicht allzu ferner Zukunft erneut den Leistungssport Ringen in Ludwigshafen zu etablieren.

Wir hoffen, aus den „Fehlern der Vergangenheit“ gelernt zu haben und, zusammen mit dem KSC Friesenheim, auch weiterhin als Garant des Ringersports in Ludwigshafen tätig sein zu können.

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